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Business as usual … oder doch kein Tag wie jeder andere

Brennpunkt Wassermühle Karoxbostel
 
Kann ja auch gar nicht anders sein, denn schließlich war am 27. Juli wieder Mühlenputz, und der ist bei aller Regelmäßigkeit immer etwas Besonderes. Wer also genau hinschaut, kann auf den Bildern diese Tages feststellen, dass die meisten Mühlenhelfer an diesem Tag einen Platz im Hausinnern oder wenigstens im Schatten aufgesucht haben. Es war ja auch das erste richtig heiße Wochenende des Jahres, für den auch noch Super-Mega-Rekordtemperaturen und Turbo-Gewitter vorhergesagt wurden. Dem Schreiber dieser Zeilen sei folgende Anmerkung gestattet: Ich finde diesen Gebrauch von Superlativen auch und gerade was das Wetter angeht, unsäglich. Nicht jede Böe, die etwas kräftiger ist und auch nicht jeder Sommer- oder Platzregen, der etwas heftiger ausfällt, muss mit marktschreierischem Brimborium in Weltuntergangsmanier angekündigt werden! Und wenn es mal über 30 Grad warm wird, ist das im Juli oft einfach der Tatsache zuzuschreiben, dass Sommer ist! Dem Fass den Boden schlägt es meiner Meinung nach aus, wenn es dann aber auch noch einen Brennpunkt in der ARD direkt nach der Tagesschau zur besten Sendezeit zum Thema Sommertemperaturen gibt. Früher war so ein Brennpunkt mal wirklich wichtigen Themen, wie einer handfesten Regierungskrise, einer (echten) Natur-Katastrophe oder einem Terroranschlag vorbehalten. Das war quasi die Ultima Ratio von Journalismus, um auf ganz aktuelle Entwicklungen im Weltgeschehen aufmerksam zu machen. Am vergangenen Sonntag gab es also nun den Brennpunkt zum Thema Wetter. Alle Achtung! Außerdem fand das Ganze dann auch noch auf journalistisch extrem niedrigem Niveau statt – wenn man ehrlich ist, eigentlich sogar bestenfalls im Boulevardstil unter Zuhilfenahme plattester Phrasen und Vergleiche! Das tut doch wirklich nicht not! Aber wenn man sich die berühmten Einschaltquoten anschaut, dann eben doch. Der Brennpunkt hatte über 9 Millionen Zuschauer – mehr als die Tagesschau! Also was rede ich hier eigentlich? Das Publikum will‘s sehen und dann wird so was eben auch gemacht. Der Erfolg heiligt die Mittel. Bin mal gespannt, was die nächsten Brennpunktthemen werden? „Ab 22 Uhr kann es dunkel werden.“ Oder „Alkohol macht manchmal betrunken! Ich bin gespannt! So nun aber weiter im Text (Ich wollte doch schließlich nicht soviel übers Wetter reden …) Drinnen in der Mühle war es tatsächlich kühler als draussen (!), dennoch gab es natürlich beim abstemmen der Wände mit dem schweren Abbruchhammer in den Pferdeboxen gute Chancen, schwerstens ins Schwitzen zu kommen, und auch bei der Arbeit am Boden des künftigen Backofens ist den beiden Mühlenhelfern im Backhaus ganz schön warm geworden. In der Mühle wurde am Samstag ein Geländer an der Treppe angebracht – nun sieht das dort schon ganz schön sicher aus! Das wird bei künftigen Mühlenführungen bestimmt hilfreich sein. Diejenigen die nicht drinnen Hand anlegen konnten, hatten an diesem Sonnabend die Wahl unter folgenden Außenarbeitsplätzen: Fensterrahmen entrosten und streichen, Ziegelsteine reinigen und natürlich wieder Arbeiten an Hof- und Gartenanlagen. Den absolut heißesten Arbeitsplatz dürfte aber unser Dachdecker Uwe Behr gehabt haben. Wie man auf den Bildern sehen kann, durfte er ganz oben auf dem sonnendurchfluteten Dach arbeiten und den Heidefirst aufbringen. Nächste Woche geht’s weiter – 
Sie sind herzlich eingeladen am 3. August beim Mühlenputz dabei zu sein.