Maschinenlärm drang bereits vor Beginn des Mühlenputztages in Karoxbostel vom Mühlenhof!
Die Geräuschkulisse wurde von einer so genannten Stubbenfräse erzeugt. Die Maschine war bereits im vollen Einsatz und hatte begonnen, die Stubben der mittlerweile gefällten oder umgestürzten Eschen an der Sägerei und im Hof wegzufräsen. So eine Maschine schafft schon ordentlich was weg, hat aber ein paar kleine Nachteile: Zum einen kann sie nicht horizontal fräsen und in der Nähe von Materialien, die kein Holz sind, muss man höllisch aufpassen. So blieb z. B. an der Treppe zur Sägemühle noch einiges an Handarbeit übrig, aber die Fräse hat den Mühlenhelfern doch einiges an Knochenarbeit an diesem Tag erspart. Der zweite Nachteil sorgte dann auch für ein frühzeitiges Ende der Stubbenfräserei an diesem Mühlenputztag: Die Maschine bzw. die Messer der Fräse waren in einem Baumstumpf sprichwörtlich auf einen alten Lagerbock gestoßen und daran hat sich die Maschine dann prompt die „Zähne“ ausgebissen! Der Schaden war vor Ort und mit Bordmitteln nicht mehr zu reparieren und so werden wir die Stubbenfräse wohl bald nochmal bei uns im Einsatz sehen, um die restlichen Stubben zu entfernen. Der Lagerbock, war übrigens über die Jahrzehnte so kunstvoll und massiv von der Esche umwachsen, dass es drei Mühlenhelfer eine halbe Stunde gekostet hat, das Teil aus dieser innigen Umarmung zu lösen. Der Fund dieses Lagers sorgte bei den Mühlenhelfern für große Freude. Nach ihm wurde schon seit geraumer Zeit geforscht, weil er der letzte fehlende Lagerbock des Kardanantriebs zur Sägemühle war! Damit wird die Rekonstruktion und Instandsetzung natürlich erheblich einfacher, als wenn man dieses Teil ohne Vorlage hätte neu anfertigen lassen müssen. Die Gruppe der Mühlenhelfer, die sich mit der Instandsetzung der Fenster und Türen beschäftigt, ist mittlerweile auf über zehn angewachsen und so machen die Arbeiten auch große Fortschritte! Trotzdem wird es schon aufgrund der reinen Zahl von Fenstern noch einige Zeit dauern, bis diese Arbeiten abgeschlossen sind. Ich hatte in der letzten Woche versprochen, dass Bild der Meergrün gestrichenen Mühlentür nachzureichen – Voilà – schauen Sie bei den aktuellen Bildern mal nach! Sieht wirklich schön aus! Mehr nachgedacht, als gehandelt wurde in Sachen Drainage der Sägemühle. Hier wurde beschlossen zunächst die Zufuhr des Wassers von oben zu stoppen. Zu diesem Zweck möchte uns einer unserer Mühlenhelfer Blechtafeln spenden, mit denen wir dann den Bereich abdecken könne, bis wir mit dem Wiederaufbau des Gebäudes loslegen können. Und dann waren da noch die Schornsteine! Der gute alte August Wilhelm Denecke hat ja schon für so manche Überraschung gesorgt – ich erinnere hier nur an die Unmengen von Kalksandsteinen, die geradezu manisch überall verbaut oder wahlweise entsorgt wurden… In unsere Schornsteine, die oberhalb des zweiten Stocks abgebrochen wurden, sind Steine gefallen. Das war klar und auch, dass sie oben mit Zement verschlossen wurden. Womit aber nicht zu rechnen war, ist, das diese Schicht in den Schornsteinen wohl gegen zwei Meter dick ist und bisher mit keinem Mittel zum Verlassen des Schlots gebracht werden konnte!!! Deshalb haben wir begonnen, unterhalb der ersten Etage ein Loch in den Zug zu schlagen, um den Schornstein auf diesem Wege freizuräumen! Mehr davon nächste Woche – kommen Sie gern vorbei und schauen Sie nach, ob wir vorankommen oder trinken Sie einfach mal eine Tasse Kaffee und gucken sich bei uns um. Wir würden uns freuen, Sie am 2.11. beim wöchentlichen Mühlenputz begrüßen zu dürfen!