Doras Garten

Zusammengeharktes

Tausendsassa Kaffeesatz

7,2 Kilogramm Kaffeebohnen verbraucht im Durchschnitt jeder Deutsche pro Jahr. Der Kaffeesatz landet meist im Hausmüll oder auf dem Kompost. Man kann ihn jedoch auch direkt als Dünger für die Gartenpflanzen verwenden.
Kaffeesatz wird als Naturdünger oft unterschätzt, denn er enthält – für ein rein pflanzliches Ausgangsprodukt – vergleichsweise viel Stickstoff. Der stickstoff-, schwefel- und phosphorreiche Eiweißanteil der rohen Kaffeebohnen beträgt beachtliche elf Prozent. Durch den Röstvorgang wird das pflanzliche Eiweiß zwar vollständig zersetzt, da es nicht hitzestabil ist, aber die genannten Pflanzennährstoffe bleiben in den Abbauprodukten zum größten Teil erhalten. Beim anschließenden Brühen wird ebenfalls nur ein geringer Anteil der Pflanzennährstoffe ausgeschwemmt. Außerdem entstehen beim Rösten Huminsäuren – deshalb hat der Kaffeesatz im Gegensatz zu frisch geernteten Kaffeebohnen einen leicht sauren pH-Wert.

Pflanzen mit Kaffee düngen
Kaffeesatz eignet sich am besten zum Düngen von Pflanzen, die sauren, humosen Boden lieben. Dazu gehören zum Beispiel Hortensien, Rhododendren und Heidelbeeren. Der Kaffeesatz wird flach in den Boden eingearbeitet oder mit etwas Mulch abgedeckt. Zum Gießen von Zimmerpflanzen kann mit Wasser verdünnter, kalter Kaffee genutzt werden.
Wenn Sie Ihren Kaffeesatz als Dünger verwenden wollen, sollten Sie ihn zunächst sammeln, denn es lohnt sich kaum, mit jeder einzelnen benutzten Filtertüte in den Garten zu gehen und den Inhalt um die Pflanzen zu streuen. Sammeln Sie den Kaffeesatz stattdessen an einem luftigen, trockenen Platz in einem Eimer. Hängen Sie am besten ein feinmaschiges Sieb hinein, in dem der frische Kaffeesatz rasch trocknen kann, damit er nicht anfängt zu schimmeln.

Wenn Sie eine größere Menge gesammelt haben, streuen Sie ein paar Handvoll des trockenen Pulvers im Wurzelbereich der jeweiligen Pflanze aus. Kaffeesatz wirkt leicht bodenversauernd und reichert die Erde außerdem mit Humus an.

Tipp: Bei Balkonblumen und anderen Topfpflanzen können Sie vor dem Umtopfen ein paar Handvoll Kaffeesatz unter die neue Blumenerde mischen, um sie mit weiteren Nährstoffen und Spurenelementen anzureichern.


Kaffeesatz kompostieren
Sie können Ihren Kaffeesatz auch indirekt als Dünger für den Garten nutzen, indem Sie ihn zunächst kompostieren. Streuen Sie das feuchte Pulver einfach auf der Oberfläche Ihres Komposthaufens aus. Die Filtertüte können Sie mit kompostieren, den Kaffeesatz sollten Sie aber vorher herausschütten – anderenfalls fängt er leicht an zu schimmeln.

Kalter Kaffee zum gießen
Kalter Kaffee statt Kaffeesatz als Dünger für Zimmerpflanzen
Kaffeesatz sollten Sie nicht als Dünger für Zimmerpflanzen verwenden, denn das Pulver wird auf dem Topfballen kaum zersetzt und fängt früher oder später an zu schimmeln. Kalter schwarzer Kaffee aus der Kanne eignet sich jedoch als kostenloser Dünger. Verdünnen Sie ihn einfach im Verhältnis 1:1 mit Wasser und gießen Sie damit Ihre Zimmerpflanzen, Kübelpflanzen und Balkonblumen. Er sollte vor allem bei Zimmerpflanzen sehr sparsam dosiert werden – verwenden Sie nicht mehr als eine halbe Tasse verdünnten Kaffee pro Pflanze und Woche, sonst besteht die Gefahr, dass der Topfballen zu stark versauert und die Zimmerpflanzen nicht mehr richtig wachsen.

Kaffee als natürliches Pflanzenschutzmittel
Ein 1:1 mit Wasser verdünnter, normal starker Kaffee wirkt jedoch gut gegen Trauermücken an Zimmerpflanzen, denn das enthaltene Koffein ist für die im Topfballen lebenden Larven giftig. Außerdem kann man die Kaffeelösung mit einem Zerstäuber gut zur Bekämpfung von Blattläusen einsetzen.