Hecken sind ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.
Eine Hecke besteht aus der Saumzone, der Mantelzone und der Kernzone. Den Heckenrand bildet die Saumzone, hier wachsen Gräser, Blumen und Rankgewächse wie Brombeeren, Hopfen oder Geißblatt. Die Breite der Saumzone ist abhängig von der umliegenden Nutzung.
In der Mantelzone wachsen kleine bis mittelgroße Sträucher, in dieser Zone brüten auch viele Vögel. Die Kernzone besteht aus Sträuchern und Bäumen meist über 5 Metern Höhe. Bei der Gartenhecke fällt die Kernzone weg, sie besteht nur aus Saum- und Mantelzone. Gartenhecken sind meistens geschnitten, haben aber ebenfalls eine hohe ökologische Bedeutung, vorausgesetzt, sie bestehen aus heimischen Gehölzen.
Hecken sind Lebensraum für eine Vielzahl von unterschiedlichen Pflanzen.
Bis zu 1.500 Tierarten von Wirbellosen, Amphibien, Reptilien, Vögeln und Kleinsäugern leben in Hecken. Die Hecke dient nicht nur als Schutz und Deckung vor Feinden und Witterung, sie ist gleichzeitig auch Brut- und Nahrungshabitat sowie Überwinterungsort.
Lebensraum Hecke
Hecken sind ökologische Verbindungspunkte
Sie sind Trittsteine zur Vernetzung von Biotopen und ermöglichen so die Ausbreitung von Tier- und Pflanzenarten. Sie steigern insgesamt die landwirtschaftlichen Erträge auf angrenzenden Äckern, sie verhindern Bodenerosion und tragen zur Stabilisierung der Bodenfeuchtigkeit bei. In Gebieten mit Hecken produzieren Bienen mehr Honig, als in Gebieten ohne Hecken. Die Bestäubung von Ackerfrüchten wird durch die Vielzahl der dort lebenden Insekten positiv beeinflusst und für Früchte schädliche Insekten werden durch die Vielzahl von in Hecken lebenden Vögeln auf natürliche Weise reguliert.
Die Benjeshecke
Eine besondere Hecke ist die sogenannte Benjeshecke aus Reisig und Totholz. Diese Heckenart wurde von den Brüdern Hermann und Heinrich Benjes entwickelt und ursprünglich als 3 bis 4 Meter breite und 1,5 Meter hohe Gestrüppbarriere beliebiger Länge aus aufgeschichtetem Buschwerk und Ästen in der offenen Landschaft errichtet.
Benjeshecken sind die Vorstufe der Krauthecke und Feldhecke und können sowohl für die Anlage von Feldholzinseln oder auch als Wildschutzzaun genutzt werden.
Die Benjeshecke hat eine wichtige ökologische Funktion. Der sich darin entwickelnde Kleinlebensraum bietet vielen Tier- und Pflanzenarten die Möglichkeit, sich zu entfalten. Man kann den Pflanzenbewuchs durch das Anpflanzen von Kletterpflanzen wie Klematis, Waldrebe, Hopfen und Knöterich beschleunigen oder man wartet, bis sich diese und weitere Pflanzen, wie z. B. Zaunrübe und Zaunwinde selbst ansiedeln.
So kann fast jeder Gartenbesitzer mit dem Anpflanzen einer Hecke aus heimischen Gehölzen Lebensraum für viele Tiere schaffen.